Ruhegebiete des Nationalparks Šumava

Der Vorschlag

Die Ruhegebiete des Nationalparks Šumava stellen eine Maßnahme dar, durch die auf den Gebieten der Nationalparks der Verkehr der Besucher geregelt wird.

Diese Regelung ist insbesondere zum Schutz von seltenen Tierarten und überall dort notwendig, wo diese Tiere sich dauerhaft aufhalten, nisten, ihre Jungen großziehen, überwintern, also dort, wo sie gegenüber einer Störung vonseiten der Menschen besonders empfindsam sind.

Genau umgrenzte Zonen, die man nur auf markierten Pfaden betreten darf, wurden bereits bei der Erklärung des Nationalparks Šumava festgelegt, und zwar für 22 Prozent des Gebiets des Nationalparks Šumava. Im exakt gleichen Umfang sieht die Verwaltung des Nationalparks Šumava Ruhegebiete bei Erhaltung der vorhandenen Wanderwege auch jetzt vor. Gründe für den Schutz sind immer die gleichen – wir sind bemüht, das Torfmoor vor dem Niedertreten und vor Erosion zu schützen; es ist das Gebiet, wo Tierarten wie der Auerhahn und das Birkhuhn ihr Überleben sichern und wo man die Jagdterritorien der Luchsweibchen schützt, die hier ihre Jungen ungestört großziehen. Zu diesen bedrohten Tierarten kamen während der 30 Jahre weitere hinzu, die den Schutz benötigen und die sich gerne auf dem Gebiet des Böhmerwalds aufhalten – z. B. Kranich, Perlenmuschel und Falke.

Dem Entwurf der Ruhezonen im Šumava zufolge werden beinahe drei Tausend Hektar Gelände zugänglich gemacht, die bisher gesperrt waren oder die nur auf markierten Pfaden durchquert werden können. Die Besucher werden somit die Möglichkeit haben, die Einmaligkeit dieser Gebiete kennenzulernen.

Eine große Attraktion stellt bestimmt das Gebiet entlang des Flusses Křemelná zwischen der Gemeinde Prášily und der verfallenen Gemeinde Stodůlky dar. Es handelt sich um ein wunderschönes, wildes, von dem zauberhaften Fluss Křemelná durchzogenes Gebiet. Mit dem Sumpf Žďárské slatě, dem Naturwald Častá und dem Berg Polecký vrch (Spitzberg) lässt sich eine ganz andere Art von Natur kennenlernen, nämlich die nordische Taiga, und dies inmitten Europas. Diese Örtlichkeiten sind neuerdings und erstmals für Besucher zugänglich.

Ein weiteres großes Gebiet zwischen den Gemeinden Kvilda (Außergefild) und Strážný ist auch neuerdings für Wanderer ohne Einschränkung zugänglich. In diesem Teil des Nationalparks sind nur einige, zeitlich begrenzte kleinflächige Ruhezonen vorgesehen, damit die Wanderer nicht etwa die Balz des Birkhuhns oder das Nisten der Wanderfalken beeinträchtigen. Einen Teil des Jahres sind dementsprechend nur markierte Wege zugänglich, für den übrigen Teil des Jahres ist das ganze Gebiet begehbar, und zwar da, wo es das Gelände zulässt.

Mit diesem zeitlich begrenzten Ruhegebiet bietet sich den Besuchern im Sommer und Herbst die Möglichkeit, auch die Schönheiten des nördlichen Teils des Felsens Stožecká skála zu entdecken, wo heute noch das ganze Jahr der Zutritt verboten ist, denn hier gibt es keinen Pfad.

Mit dem neuen Entwurf der Ruhezonen erhöht sich gleichzeitig der Anteil von markierten oder ausdrücklich Wanderern vorbehaltenen Wegen. Gegenwärtig führen durch die Ruhezonen 58 km Wanderwege. Dank des neuen Entwurfs erhöht sich ihr Anteil um mehr als 90 km. Ein großer Teil dieser Ausweitung geht zurück auf die Harmonisierung der Zugangsmöglichkeiten des Grenzgehsteigs mit der im Nationalpark Bayerischer Wald eingeführten Ordnung.

Im Ganzen gesehen erhöht sich die Größe der Ruhezonen von den gegenwärtigen 9002 ha auf 14921 ha. Die größte Änderung entsteht in dem grenznahen Gebiet, das sich an die Ruhezone des Nationalparks Bayerischer Wald anschließt, also in den Gebieten der Berge Velká Mokrůvka (Moorberg) und Malá Mokrůvka (Moorkopf), des Torfmoors Modravské slatě und des Bergs Poledník, wo eine der größten Populationen des Auerhuhns im Böhmerwald lebt. Der größte Teil dieses Gebiets ist heute nicht zugänglich, weil es Inseln der ersten Zonen gibt, die nicht miteinander verbunden sind, sodass dieses Gebiet nicht durchgängig begehbar ist. Die Verwaltung fügt dieses Gebiet zusammen zu einem kompakten Ganzen, das als Kompensationsmaßnahme für das Erschließen des Grenzübergangs Modrý sloup (Blaue Säulen) dienen wird, mit dessen Eröffnung in Zukunft gerechnet wird.

Mit dem Entwurf der Ruhezone können Sie sich in der Landkarte hier vertraut machen: 
https://geoportal.npsumava.cz/mapa/klidove-uzemi-05112019 (November 2019)

Einen integrierenden Teil des Entwurfs bilden auch eingehende Begründungen der einzelnen Ruhezonen:

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